Sei wie und was Du willst, sei einfach eine Fee

Jetzt möchte erklären was für mich eine Fee ist, wie es dazu kam das ich mir die „Fee“ ausgesucht habe um das zu betiteln was ich meine wenn ich sage:“Sei einfach eine Fee“
Schon sehr lange benutzt die Allgemeinheit, und ich tat es auch, immer wieder den Spruch: „Ich schmeiß alles hin und werde Prinzessin“ oder „Aufstehen, Krone richten und weitermachen“ Doch irgendwann dachte ich darüber nach was es eigentlich heißen würde eine Prinzessin zu sein…
Prinzessin zu sein würde bedeuten: Eben diese Krone zu tragen, die, ist sie ja bekanntlich aus purem Gold, sehr schwer sein muss. Die Kleider einer Prinzessin sind nicht dafür gemacht sich wohl zu fühlen, sie müssen gut aussehen und tadellos sitzen. In wie weit sie für den Rollstuhl geeignet sind vermag ich nicht zu beurteilen und ich vermute das sie dafür nicht besonders geeignet sind! Als Prinzessin wist du Vorbildlich erzogen, kennst die Etikette und hast dich stets unter Kontrolle. Und dann, irgendwann sollst du als Königin regieren und darauf wirst du vom Augenblick deiner Geburt vorbereitet. Wie viel von dir selbst hätte da Platz in deinem Leben? Was wäre mit den gemütlichen Klamotten, mit den wilden und bunten Kombinationen? Wie viele Momente gäbe es in denen du albern sein kannst, kindlich? Du kannst dich nicht verlieben und es in die Welt hinausschreien obwohl es doch das wunderbarste ist was einem passieren kann. Fehler werden wohl kaum erlaubt sein, werden analysiert und bestraft. Du darfst niemals gutgläubig sein, musst deine Sorgen und Probleme für dich behalten damit sie nicht gegen dich verwendet werden können oder an die Öffentlichkeit gelangen. Du wirst dein „Volk“ regieren, da kann man sich Befangenheit, Mitleid oder Empathie nicht erlauben.

Nun aber endlich zu meiner Erklärung:
Warum „Fee“ ?
Weil ich etwas zauberhaftes wollte, etwas weibliches, etwas das bekannt ist aber nicht greifbar, etwas das genug Platz lässt es für sich zu erdenken. Das die Fantasie anregt aber mit Mythen und sagen umwogen erscheint. Frei, aber nicht so frei das wir es kaputt machen könnten, zweckentfremden und verstatigen könnten.
Feen gelten gemeinhin als wunderschön und weiblich und das ist wahrscheinlich auch richtig so, aber wie viele Menschen haben wirklich schon eine Fee gesehen? Wie viele echte Fotos gibt es von Feen, also weiß doch keiner wie sie aussehen, vielleicht sehen sie so aus wie du? Warum stellst du dir eine Fee schlank vor mit langen Haaren und einer perfekten Haut? Warum sollten sie zart und friedvoll sein? Und wenn sie diese Eigenschaften haben, hast du jemals in dich gehorcht welche Eigenschaften dich ausmachen würden, wenn du sein könntest wie du wolltest, wenn du dich nicht jeden Tag behaupten müsstest? Also stelle ich die These auf das wir mindestens in uns drinnen ein feen-gleiches Wesen sind! Wir möchten uns nicht behaupten, kämpfen und streiten, tun es aber weil es oft keinen anderen Weg gibt, weil wir nicht gelernt haben zu verzeihen weil wir keine Zeit und keinen Mut haben liebevoll zu warten oder zu streiten weil wir dann ein Opfer sein könnten. Und dennoch gibt es Zeiten in denen müssen wir Kämpfen, für unsere Kinder zum Beispiel oder für unsere Liebe und das Überleben, warum sollten wir dann nicht kämpfen? Ich weiß ganz sicher das es solche und solche Zeiten gibt. Dies ist kein Geschwafel und keine Belehrung, denn so ist es wirklich, auch ich kann ein Lied davon singen. Und gebe zu das ich auf keinen Fall diese erleuchtet Person bin die in Liebe alles erträgt und jeden für alles vergibt. ABER, der Wunsch danach das dies möglich wäre ist schon noch da in mir. Warum sollten wir uns dann nicht Momente schaffen in denen wir so sein können, Orte die harmonisch sind und dann vielleicht Menschen treffen die in diesem Moment genauso denken und fühlen.

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Bekenne dich zu dir!

Natürlich haben wir alle unsere Problemzonen und finden immer wieder Dinge an uns, die wir nicht schön finden, mit denen wir unzufrieden sind und die wir gerne verändern würden.

Das ist bei mir ja auch so. Besonders seit dem ich im Rollstuhl sitze und mich wenig bewegen kann. Oft war ich sehr wütend und unzufrieden, aber dann habe ich gedacht: Soll ich denn deshalb jetzt keinen Spaß mehr am Leben haben? Ich habe unglaubliche 30 Kilo zugenommen und war wirklich sehr unglücklich darüber. Und als ich krank wurde, nicht mehr laufen konnte und einen Rollstuhl bekam, veränderte sich auch auf ein mal meine Verhalten. Ich wurde zurückhaltend und entwickelte Komplexe. Auch mein Aussehen veränderte sich. Meine Haare wurden kurz und ich habe sie in eine unauffälligere Farbe umgefärbt. Meine Kleidung wurde gedeckt und wenig auffallend.

Und eines Tages schaute ich in den Spiegel und dachte: Wow, das soll ich sein?

Ich erkannte mich kaum wieder und ich musste ziemlich tief in mir graben um MICH wieder zu finden.

Ich kann gar nicht genau beantworten warum ich so reagiert habe, warum ich mich so verändert habe. Ich denke ich dachte ich müsste mich jetzt anders verhalten, immerhin sitze ich ja jetzt im Rollstuhl. Das das natürlich Blödsinn ist, weiß ich mittlerweile auch!

Und so fing ich wieder an ICH zu sein und dies auch zu zeigen. Ich bin keine graue Maus, kein Mensch der seine Gefühle versteckt und das sollte man auch wieder sehen.

Aber ich ging auch noch ein Stück weiter und entdeckte mich und meine Gefühle neu.

Ich höre so oft: Sabine, deine Haarfarbe ist so toll, aber ich würde mich das nie trauen….

Warum nicht? Selbst wenn man dann erkennt das man es nicht leiden mag. Warum kauft man sich nicht einfach eine schicke grüne oder gelbe Hose statt der Mausgrauen oder zieht viel öfter bunte Röcke an, wenn man das doch möchte?

Steck dir Blumen ins Haar wenn du es schön findest und wenn es deine Persönlichkeit spiegelt.

Sage öfter mal Ja oder auch Nein, stehe zu deinen Gefühlen…

Ich weiß natürlich das Frau / man das nicht immer machen kann. Das es Momente gibt in denen man sich anpassen MUSS,

daher lese hier weiter: Der Feenmoment

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